Wenn Niedrigzinsen Renten kleiner werden lassen, erhöht das die Gefahr der Altersarmut. Von dieser sind immer mehr Senioren bedroht. Jetzt wissen sogar schon Jüngere, dass das Geld später nicht reichen wird.
Die Politik lässt Niedrigzinsen Renten bedrohen
Offiziell würde kein Politiker zugeben, dass die Erhöhung der Rentensätze nur ein Wahlkampfversprechen war, das wieder einmal gebrochen bzw. nicht in dem gewünschten Maße eingehalten wird. Tatsächlich ist es so, dass die Renten wirklich erhöht werden sollen. Im Koalitionsvertrag hat man sich darauf geeinigt, die Renten zu erhöhen, was erst einmal viele Rentner und baldige Rentner erfreuen wird.
Doch die Freude wird getrübt, weil die Erhöhung keine solche ist. Der Grund: Der Nachholfaktor wird wieder eingeführt und soll dafür sorgen, dass die Erhöhung nicht ganz so hoch ausfällt. Es sollen nämlich Rentenkürzungen verrechnet werden, die in der Vergangenheit hätten durchgeführt werden müssen, die aber nicht zur Anwendung kamen. Damit kann es zwar immer noch sein, dass sich die Rente des Betreffenden erhöht, doch von einer wirklich signifikanten Erhöhung kann keine Rede sein.
Auch Geldanlagen bedrohen durch Niedrigzinsen Renten. Die Zinsen, die zum Zeitpunkt der Eröffnung eines Tagesgeldkontos oder eines Sparbuchs galten, sind heute längst hinfällig. Das Geld wird durch die Finanzinstitute zwar noch gut aufbewahrt, doch das ist auch schon alles. Es wäre in anderen Geldanlagen deutlich besser investiert. Nicht umsonst raten Finanzexperten schon seit Langem dazu, dass auch Rentner in Aktien und Fonds investieren.
Wird das Geld hier über eine längere Zeit angelegt, verringern sich die Gefahren eines Verlusts, denn dieser wird durch zwischenzeitliche Veränderungen immer wieder ausgeglichen. Verbraucherschützer fordern gar ein Umdenken des Staates in Richtung Anpassung der Rentenversicherung: Die Gelder sollten nach Meinung der Finanzexperten lieber in Fonds angelegt werden, damit die Renten auch in Zukunft sichergestellt werden können.
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Versicherungen noch schnell abschließen
Die Versicherer beklagen, dass durch die Niedrigzinsen Renten in Gefahr sind, zumal durch die hohe Inflation immer weniger Geld zum Leben reicht. Wenn es schon für den täglichen Bedarf nur mit Mühe und Not reicht, ist kaum noch Geld zum Sparen da. Somit gerät die Altersvorsorge in Gefahr, was sich später negativ auswirken kann.
Doch auch die reguläre Vorsorge wird nicht mehr in dem Maße betrieben, wie sie eigentlich nötig wäre. Zum Ausgleich der fehlenden Berufsunfähigkeitsversicherung seitens des Staates muss auch hier privat vorgesorgt werden. Doch die BU soll kräftig steigen: Die Beitragsanhebungen können sich auf die gesamte Laufzeit bis zu einem Alter von 67 Jahren (solange sind die meisten Berufsunfähigkeitsversicherungen geführt) mit über 4.500 Euro mehr zeigen.
Es ist daher empfehlenswert, noch in 2021 eine BU abzuschließen, sofern dies ohnehin geplant war. Auch Lebensversicherungen mit einem garantieren Zins sollten so bald wie möglich abgeschlossen werden, denn noch beläuft sich der garantierte Zinssatz auf 0,9 Prozent. Er soll auf höchstens 0,25 Prozent abgesenkt werden, was für Kunden keinerlei Anreiz mehr bietet, sich auf viele Jahre bis Jahrzehnte an einen Versicherer zu binden.